Schnellbaustelle soll Verkehrschaos am Kaiserdamm verkürzen

Berliner Morgenpost | 24.05.2023 | Norman Börne

Straße ist nach Havarie gesperrt. Grüne und CDU wollen Reparatur beschleunigen.

Sechs Monate soll die Sperrung des Kaiserdamms für den Autoverkehr auf Höhe des Sophie-Charlotte-Platzes dauern. Damit rechnen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) derzeit. Damit die Arbeiten schneller beendet werden und das Verkehrschaos endet, will die schwarz-grüne Zählgemeinschaft das Bezirksamt in der kommenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Charlottenburg-Wilmersdorf per Antrag dazu auffordern, sich bei der zuständigen Senatsverkehrsverwaltung für die Einrichtung einer sogenannten „Schnellbaustelle“ einzusetzen, auf der rund um die Uhr an der Reparatur gearbeitet wird. Ende April war am Kaiserdamm ein so schwerer Schaden an einem Kanal aufgetreten, dass die Straße gesperrt werden musste.

Berliner Wasserbetriebe erklären Bereitschaft zur Schichtarbeit
Seitens der Wasserbetriebe heißt es, man habe der Verkehrssenatorin bereits signalisiert, dass die Bereitschaft besteht, in den Mehrschichtbetrieb zu gehen, wenn es vom Bauablauf sinnvoll ist und es die Bauzeit signifikant verkürzen würde. Diese hänge allerdings auch von den Kapazitäten der beauftragten Firma ab. Es laufe weiter die Schadensanalyse. Eine Drohne lieferte weitere Erkenntnisse. Auch Gutachter und Statiker sind im Einsatz, deren Berichte stünden jedoch noch aus. Gegenwärtig würde zwar auf der Baustelle gearbeitet. Dabei werde aber nur eine bruchgefährdete Trinkwasserleitung erneuert, da die Straße nun sowieso einmal gesperrt sei.

Laut Grünen und CDU soll der Bezirk auch bei der Erstellung eines Verkehrskonzeptes beteiligt werden. Der Spandauer Damm und die Kantstraße sollen darin mit eingeschlossen werden. Dazu müsste der öffentliche Nahverkehr und der Fahrrad- und Fußverkehr gestärkt werden. Über Parkplätze am Olympiastadion und im ICC-Parkhaus sowie die Einrichtung eines Shuttlebus-Systems und Verstärkung der vorhandenen ÖPNV-Linien könne laut Bezirk eine deutliche Entlastung der Ost-West-Achsen in der City West erzielt werden.

Die Linksfraktion in der BVV begrüßte diesen Vorschlag, sagt jedoch, dies müsse dauerhaft geschehen, um die Anwohner über die Zeit der Sperrung hinaus vom Druck des Durchgangsverkehrs zu entlasten. Zudem müsse der Kaiserdamm während der Zeit der Sperrung für die „Nutzung durch die Stadtgesellschaft“ freigegeben werden. So soll geprüft werden, ob Spielbereiche für Kinder, mobile Rampen für Skater oder Fußballfelder sowie das Aufstellen von Pflanzenkübeln und Stadtmöbeln in dieser Zeit möglich sind.